Wärmepumpe richtig einstellen: So funktioniert es

Wärmepumpenheizungen verbrauchen nur eine Kilowattstunde Strom, um drei oder mehr Kilowattstunden Wärme abzugeben. Sie gelten als besonders effizient und sorgen für niedrige Heizkosten. Damit das in der Praxis zutrifft, kommt es auf das richtige Heizen an. Denn: Nur wenn Sie Ihre Wärmepumpe richtig einstellen, erreicht sie die maximale Effizienz. Wir erklären, worauf es dabei ankommt und wie Sie eine bestehende Wärmepumpe optimieren.

Das Bild zeigt eine Mutter mit Kind vor einem Fenster, als Symbolbild für das richtige Einstellen von Wärmepumpen.

Optimale Voraussetzungen für die Umweltheizung: Darauf kommt es an

Möchten Sie Heizkosten sparen und mit Ihrer Carrier Wärmepumpe richtig heizen? Dann kommt es auf optimale Voraussetzungen an. Diese schaffen Sie vor allem mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Sinnvoll ist es außerdem, die Heizung mit einer Solaranlage zu kombinieren und/oder eine Warmwasserwärmepumpe zu installieren. Die folgende Liste zeigt die wichtigsten Voraussetzungen in der Übersicht: 

  • Niedrige Vorlauftemperatur durch größere Heizflächen
  • Hydraulischer Abgleich des bestehenden Heizsystems 
  • Kombination der Wärmepumpe mit einer Solaranlage 
  • Installation einer separaten Warmwasserwärmepumpe 
  • Fenstertausch sowie Wärmedämmung der Hüllflächen

Niedrige Vorlauftemperatur: Wichtigste Voraussetzung für hohe Effizienz

Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, mit der das Heizwasser vom Wärmeerzeuger zu den Heizflächen strömt. Sie beeinflusst die Effizienz der Anlage direkt und sollte nicht über 50 bis 55 Grad Celsius liegen. Grund dafür ist der technische Prozess, mit dem Ihre Wärmepumpenheizung Umweltwärme nutzbar macht. Senken Sie die Heizwassertemperatur, sparen Sie pro Grad Celsius etwa ein bis zwei Prozent der Heizkosten ein. Möglich ist das mit groß ausgelegten Heizflächen oder einem Flächenheizungssystem. 

Warmwasserwärmepumpe: Noch sparsamer mit Ihrer Wärmepumpe heizen 

Auch eine Warmwasserwärmepumpe hilft dabei, die Heizungswärmepumpe zu optimieren. Denn diese nutzt warme Abluft aus dem Haus, um das Trinkwasser in einem Speicher zu erwärmen. Die Zentralheizung sorgt dadurch nur für die Erwärmung der Räume. Sie lässt sich mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur betreiben und arbeitet sparsamer. Eine Kombination mit Solarthermie oder Photovoltaik ist möglich, um noch effizienter mit Ihrer Carrier Wärmepumpe zu heizen. 

Gebäude dämmen: Energie sparen und Ihre Wärmepumpe optimal einstellen

Möchten Sie Ihre Carrier Wärmepumpe optimieren, hilft es auch, den Wärmeschutz am Gebäude zu verbessern. Denn das reduziert die Wärmeverluste und die Heizung muss weniger leisten. Besonders interessant sind dabei Maßnahmen wie die Dachboden- oder die Kellerdeckendämmung, die sich in vielen Fällen einfach selbst erledigen lassen.

Optimal heizen mit Wärmepumpe: Die Raumtemperaturen einstellen

Richtig heizen mit der Wärmepumpe: Das setzt auch passende Raumtemperaturen voraus. Vermeiden Sie es dabei, Räume übermäßig stark zu beheizen, um Strom und Heizkosten zu sparen. Die folgende Tabelle zeigt, welche Werte viele Verbraucher:innen als angenehm empfinden und wie sich diese am Thermostat einstellen lassen:

RaumEmpfohlene TemperaturThermostat-Stufe (ca.)Hinweise
Wohnzimmer20–22 °C3–3,5Angenehm warm für längeren Aufenthalt.
Schlafzimmer16–18 °C2–2,5Kühlere Temperaturen fördern den Schlaf.
Kinderzimmer20–22 °C3–3,5Wie Wohnzimmer, je nach Aktivität und Alter der Kinder.
Küche18–20 °C2,5–3Viele Geräte erzeugen zusätzliche Wärme.
Badezimmer22–24 °C3,5–4Morgens wärmer – ggf. zeitgesteuert heizen.
Arbeitszimmer/Büro20–21 °C3Konzentrationsfördernd und nicht zu warm.
Flur/Treppenhaus15–18 °C1,5–2,5Muss nicht so warm sein, dient nur als Durchgangsbereich.
Abstellräume/Keller10–15 °C1–1,5Frostfrei halten, aber keine Dauerheizung notwendig.

Zudem empfiehlt es sich, einfache Thermostate in regelmäßig genutzten Räumen durch digitale zu ersetzen. Diese lassen sich mit einem Zeitprogramm oder sogar aus der Ferne einstellen, um zu jeder Tageszeit die optimalen Raumtemperaturen bereitstellen zu können. Sinnvoll ist das in Bädern, Wohn- sowie Schlafzimmern, die oft einige Stunden am Tag leer stehen. 

Kennen Sie schon die Kühlfunktion von Wärmepumpen? In unserem Ratgeber Kühlen mit Wärmepumpe erfahren Sie mehr dazu.

Extra-Tipp: Heizkörper entlüften und Wärmepumpe optimieren

Noch bessere Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie Ihre Heizkörper nicht verstellen, regelmäßig reinigen und entlüften. Auf diese Weise übertragen die Heizflächen Wärme optimal an den Raum. Sie können die Vorlauftemperatur meist etwas absenken und sparen Heizkosten ein.

Die Wärmepumpe richtig einstellen: Fachhandwerker sorgen für Effizienz

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie Ihre Wärmepumpe richtig einstellen. Möglich ist das unter anderem mit individuellen Zeitprogrammen, einer passenden Heizkurve sowie einer smarten Heizungsregelung. Benötigen Sie bei technischen Fragen Unterstützung, stehen Fachhandwerker mit Rat und Tat zur Seite. 

Wärmepumpe im Haus: Heizen ohne Nachtabsenkung ist effizienter 

Die Nachtabsenkung ist eine Heizfunktion, die vor allem bei älteren Gas- und Ölheizungen bekannt war. Schalten Sie diese ein, lassen die Wärmeerzeuger das Gebäude nachts stärker auskühlen, um Energie zu sparen. Am Morgen folgt dann eine Aufheizphase, in der die Raumtemperaturen durch höhere Leistung und höhere Vorlauftemperatur schneller wieder ansteigen. Wenn Sie eine Wärmepumpe einstellen, sollten Sie die Nachtabsenkung allerdings nur sehr gering wählen oder komplett darauf verzichten. Der Grund dafür ist die höhere Leistung am Morgen. Denn in der Aufheizphase verbraucht die Anlage mehr Energie – häufig sogar mehr, als sie in der Nacht eingespart hat. 

Passende Heizkurve wählen: Carrier Wärmepumpe richtig einstellen

Möchten Sie Ihre Carrier Wärmepumpe richtig einstellen, kommt es auch auf die optimale Heizkurve an. Dabei handelt es sich um eine Funktion der Regelung, die jeder Außentemperatur eine passende Vorlauftemperatur zuweist. Das ist nötig, um die Wärmeverluste in jeder Situation auszugleichen und die gewünschten Raumtemperaturen aufrechtzuerhalten. Ohne individuelle Einstellung bleibt die Heizkurve oft im Auslieferungszustand. Die Heizung arbeitet dann nicht selten mit einer zu hohen Vorlauftemperatur und verbraucht mehr Energie als nötig. Das Ziel ist es also, die Heizkurve so niedrig und so flach wie möglich einzustellen. Und so funktioniert es: 

  • Ohne oder mit wenig Dämmung am Gebäude muss Ihre Carrier Wärmepumpe bei sinkenden Außentemperaturen mehr leisten. Sie sollten daher eine steilere Einstellung wählen.
  • Ist Ihr Haus gut gedämmt, sinkt der Einfluss der Außentemperatur auf die Wärmeverluste und auch an kalten Tagen genügt eine niedrige Vorlauftemperatur. Aus diesem Grund können Sie eine flache Heizkurve wählen.
  • Geben Ihre Heizflächen das ganze Jahr über zu viel Wärme ab, können Sie die Heizkurve etwas nach unten verschieben.
  • Ist es dagegen immer etwas zu kalt, sollten Sie die Kurve nach oben korrigieren.

Die richtige Einstellung der Wärmepumpe finden Sie dabei mit einem Fachhandwerker oder durch Probieren. Senken Sie Neigung und Höhe dazu schrittweise ab und beobachten Sie die Temperaturen. Sind die Räume ausreichend warm, können Sie beide Werte weiter nach unten korrigieren. Ist die gewünschte Temperatur unterschritten, korrigieren Sie die Werte wieder nach oben.

Smarte Heizungsregelung nutzen: Energieverbrauch optimal senken 

Nutzen Sie eine smarte Heizungsregelung, müssen Sie die Umweltheizung nicht einstellen. Denn dann übernimmt diese die Optimierung der Vorlauftemperatur. Ausschlaggebend für die richtigen Werte sind dabei meist Anwesenheitszeiten sowie Wettervorhersagen. Soll die Sonne lange scheinen, genügt beispielsweise eine geringere Vorlauftemperatur, da auch Wärmeeinträge von außen das Haus aufheizen. Die Technik sorgt also von ganz allein dafür, dass Sie mit Ihrer Carrier Wärmepumpe richtig heizen.

Übrigens: Mit der Raumsteuerung Carrier Comfort Management T300 lassen sich sowohl Wärmepumpe als auch Heizkessel einfach und intuitiv regulieren – auch per App.